Steff Lüthi, Gordola

Steff Lüthi über sich, nach einem Text von Clau­dio Guarda: «Ich er­in­ne­re mich an die Worte meines Vaters, als er meine ersten Ar­bei­ten be­trach­te­te (er ar­bei­te­te in einer Fabrik in der Flug­zeu­ge gebaut wurden): «Je leich­ter du bist, desto besser fliegst du», sagte er zu mir und zeigte mir die fa­den­förmigen Skulp­tu­ren von Al­ber­to Gi­a­co­met­ti. Ich war fünfzehn und begann Holz­boh­len zu schnit­zen. Ich pro­bier­te und ver­such­te. Was ich weiss, ist, dass auch ich flie­gen wollte, aber mit der Skulp­tur.»

Gewiss, auch Engel flie­gen, doch «mit der Skulp­tur flie­gen» ist etwas an­de­res, als klei­nen Engeln Flügel zu ver­pas­sen. – Was von Beginn an klar scheint, ist ein Be­griff von Skulp­tur als auf­bre­chen von Masse und Öffnen von Vo­lu­men, nicht im Sinn einer ku­bis­ti­schen Zer­glie­de­rung, son­dern als Zen-Kon­zept einer un­ab­ding­ba­ren Kom­ple­men­ta­ri­tät von leer und voll, von Körper und Luft, von ma­te­ri­el­len und im­ma­te­ri­el­len Ele­men­ten in ein und der­sel­ben Entität.

Wenn der Skulp­tur­be­griff nor­ma­ler­wei­se ein Be­griff von Masse oder Vo­lu­men ist, das den Raum ein­nimmt und de­fi­niert, setzt Steff Lüthi auf Leich­tig­keit und Aushöhlung bis zur Trans­pa­renz des Lichts: gleich­sam luf­ti­ge Skulp­tu­ren, in denen der Blick das Hier mit dem Dort verknüpft, Volles mit Leerem ergänzt, Nahes und Fernes an­ein­an­der rückt.

Esther Hörni, Rüschlikon

Esther Hörni hat einen weiten, vielfältigen künst­le­ri­schen Weg zurück­ge­legt. Volks­hoch­schul­kur­se in ver­schie­de­nen Mal­rich­tun­gen / Tech­ni­ken prägen ihre Ar­bei­ten und brach­ten sie zur Aus­sa­ge: «Malen ist eine aben­teu­er­li­che Höllen­fahrt in un­vor­her­ge­se­he­ne Höhen und Tiefen. Dank diesen Er­fah­run­gen kam die Er­kennt­nis, dass Farbe als eine un­ter­schwel­li­ge Kom­mu­ni­ka­ti­on ein­ge­setzt werden kann.»

«Sie er­laubt mir, mich un­ver­dros­sen ma­le­risch mit­zu­tei­len. Aber den­noch, mit oder ohne Worte, die Bilder machen mit mir oh­ne­hin was sie wollen. Sie sind letzt­end­lich eine un­voll­kom­me­ne Kopie dessen was ich vor­hat­te zu tun, an­ge­passt dem Aus­spruch – der Weg ist das Ziel.»

«Nichts­des­to­trotz. Spon­ta­ni­tät und innere Frei­heit geben mir grünes Licht an­rei­zen­de Motive in Farbe, Form und Emp­fin­dung auf die Bild­fläche zu bannen und dabei die spon­ta­ne Ein­ge­bung, das Zu­ge­fal­le­ne, durch einen star­ken Aus­druck mit­tels ma­le­ri­scher Hand­schrift ein­zu­spie­len.»